Was ist Just-in-Time-Zugriff?

Just-in-Time-Zugriff (JIT) ist eine Sicherheitsmaßnahme, die Benutzern nur bei Bedarf und für die erforderliche Mindestzeit Zugriff auf Systeme, Anwendungen oder Daten gewährt. Berechtigungen werden dynamisch für bestimmte Aufgaben oder Rollen vergeben und entzogen, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Dieser Ansatz minimiert das Zeitfenster für unbefugten Zugriff und erhöht so die Gesamtsicherheit.

Wie funktioniert der Just-in-Time-Zugriff?

Der Just-in-Time-Zugriff (JIT) funktioniert, indem er Benutzern nur dann und für eine begrenzte Dauer Zugriff auf Systeme, Anwendungen oder Daten gewährt, wenn sie ihn benötigen.

JIT Access Workflow Illustration
Zugriff anfordern

Wenn ein Benutzer Zugriff auf eine bestimmte Ressource benötigt, fordert er die Erlaubnis über ein Zugriffsverwaltungssystem an. Die Anfrage enthält Details zur erforderlichen Aufgabe, Rolle und Zugriffsdauer.

Dynamische Berechtigungserteilung

Das System wertet die Anfrage anhand vordefinierter Richtlinien aus, z. B. der Rolle des Benutzers, den erforderlichen Informationen und dem aktuellen Kontext (z. B. Ort, Zeit). Erfüllt die Anfrage die Kriterien, gewährt das System den Zugang vorübergehend, oft für ein kurzes, definiertes Zeitfenster.

Zeitgebundener Zugriff

Der Zugriff wird für die zur Erledigung der Aufgabe erforderliche Mindestdauer gewährt und vom System automatisch widerrufen, sobald die Zeit abgelaufen ist oder die Aufgabe abgeschlossen ist. Dadurch wird sichergestellt, dass Benutzern keine unnötigen, langfristigen Privilegien verbleiben.

Audit und Überwachung

Während des Zugriffszeitraums werden die Benutzeraktionen kontinuierlich überwacht und protokolliert. Detaillierte Protokolle geben Aufschluss darüber, wer wann auf was zugegriffen hat und warum, und helfen bei der Compliance, bei Audits und bei der Erkennung ungewöhnlichen Verhaltens.

Automatischer Widerruf

Sobald der zeitlich begrenzte Zugriffszeitraum endet oder die Aufgabe abgeschlossen ist, widerruft das System automatisch den Zugriff des Benutzers und stellt so sicher, dass keine verbleibenden Berechtigungen verbleiben.

Vorteile von JIT Access

Der Just-in-Time-Zugriff (JIT) bietet eine umfassende und anpassungsfähige Lösung für moderne Sicherheitsherausforderungen, indem er die Angriffsfläche minimiert, die Compliance verbessert und die betriebliche Effizienz steigert. Es bietet einen starken Rahmen zur Reduzierung von Sicherheitsrisiken und stellt gleichzeitig sicher, dass Benutzer rechtzeitig Zugriff auf die benötigten Ressourcen haben, und das alles in einer sicheren und überwachten Umgebung.

Lassen Sie uns die wichtigsten Vorteile von JIT im Detail verstehen:

Erhöhte Sicherheit

Der JIT-Zugriff verringert die potenzielle Angriffsfläche, indem der Zugriff nur bei Bedarf und für eine begrenzte Zeit bereitgestellt wird. Benutzern werden Berechtigungen dynamisch gewährt, sodass sensible Systeme und Daten weniger wahrscheinlich über längere Zeiträume unbefugten Benutzern zugänglich gemacht werden. Es verringert die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitsverletzungen, insbesondere durch Insider-Bedrohungen oder externe Angreifer, die möglicherweise ungenutzte oder ruhende Konten ausnutzen.

Verbesserte Compliance

Viele Branchen unterliegen strengen regulatorischen Anforderungen, die einen kontrollierten Zugriff auf sensible Daten, Systeme und Anwendungen vorschreiben. Der JIT-Zugriff hilft Unternehmen dabei, diese Compliance-Standards einzuhalten, indem er eine detaillierte Protokollierung und Dokumentation darüber bereitstellt, wer wann und warum auf was zugegriffen hat. Damit können Unternehmen sicherstellen, dass der Zugriff zeitgebunden und nachvollziehbar ist, was für Audits und Compliance-Berichte von entscheidender Bedeutung ist.

Flexibilität und Skalierbarkeit

Der JIT-Zugriff ermöglicht es Unternehmen, Sicherheitsmaßnahmen effizient zu skalieren, wenn sich Benutzeranforderungen oder Organisationsstrukturen ändern. Durch die dynamische Zuweisung zeitgebundener, aufgabenspezifischer Berechtigungen verringert der Just-in-Time-Zugriff den Bedarf an manueller Überwachung. Es vereinfacht außerdem die Benutzerzugriffsverwaltung und gewährleistet die Einhaltung von Vorschriften, wenn das Unternehmen wächst.

Betriebseffizienz

Der Just-in-Time-Zugriff automatisiert den Prozess der Gewährung und des Widerrufs von Berechtigungen. Es macht manuelle Eingriffe oder häufige Zugriffsüberprüfungen überflüssig, was Zeit spart und den Verwaltungsaufwand reduziert. Es stellt außerdem sicher, dass Benutzer sofort und ohne unnötige Verzögerungen oder Hindernisse auf die Ressourcen zugreifen können, die sie zur Ausführung ihrer Aufgaben benötigen.

Reduziertes Risiko einer seitlichen Bewegung

Der Just-in-Time-Zugriff verringert das Risiko einer lateralen Bewegung innerhalb des Netzwerks. Im Falle eines kompromittierten Benutzerkontos ist der Zugriff zeitlich begrenzt und aufgabenspezifisch. Dies begrenzt die Zeit, die Angreifer haben, um Berechtigungen zu erweitern oder auf weitere sensible Systeme zuzugreifen. Diese Eindämmung trägt dazu bei, die Auswirkungen von Sicherheitsverletzungen zu minimieren und die Integrität des Unternehmensnetzwerks aufrechtzuerhalten.

Minimieren Sie das Kriechen von Privilegien

Im Laufe der Zeit können Benutzer übermäßig viele Berechtigungen ansammeln, insbesondere wenn sich Rollen und Verantwortlichkeiten ändern. Just-in-time-Administratorzugriff verhindert das Ausschleichen von Berechtigungen, indem nur die erforderlichen Berechtigungen für bestimmte Aufgaben gewährt werden, wodurch das Risiko übermäßiger Berechtigungen für Konten verringert und die Sicherheit erhöht wird. Der Zugriff erfolgt auf der Grundlage des „Need-to-know“ und „Need-to-do“-Prinzips.

JIT vs. geringste Privilegien

Sowohl Just-in-Time-Zugriff (JIT) als auch Least Privilege sind wesentliche Sicherheitsstrategien, die dazu beitragen, Unternehmen vor Cyber-Bedrohungen zu schützen. JIT konzentriert sich auf die Minimierung des Zeitfensters für den Zugriff, während Least Privilege sicherstellt, dass Benutzer nur über die erforderlichen Berechtigungen verfügen.

Während sich sowohl JIT als auch Least Privilege auf die Minimierung unnötiger Zugriffe konzentrieren, funktionieren sie auf unterschiedliche Weise. JIT bietet zeitlich begrenzten On-Demand-Zugriff basierend auf bestimmten Aufgaben und stellt so sicher, dass Benutzer nur bei Bedarf Zugriff haben. Least Privilege stellt jedoch sicher, dass Benutzer unabhängig von der Zeit oder der Aufgabe immer über das erforderliche Mindestmaß an Zugriff verfügen.

Bei gemeinsamer Implementierung bilden JIT und Least Privilege einen mehrschichtigen Schutz, der die Sicherheit erhöht. JIT stellt sicher, dass der Angreifer selbst dann nur eine begrenzte Zeit hat, um die Anmeldeinformationen eines Benutzers auszunutzen, wenn die Anmeldeinformationen eines Benutzers kompromittiert werden, während Least Privilege sicherstellt, dass Angreifer nicht auf mehr als das Notwendige zugreifen können. Durch die Kombination dieser Prinzipien werden die Zugriffskontrollen gestärkt und das Risiko eines unbefugten Zugriffs auf alle Systeme minimiert.

Just-in-Time-PAM und OneIdP

JIT PAM ist identitätsgesteuert. Im Zuge der Skalierung und Transformation von Unternehmen wechseln sie von herkömmlichen Sicherheitsmethoden zum Zero-Trust-Framework, um ihre sensiblen Informationen und Daten besser zu schützen.

OneIdp kombiniert Zero-Trust-Zugriff mit Cloud-nativem Privileged Access Management, um eine umfassende und robuste Lösung für das Identitäts- und Zugriffsmanagement bereitzustellen. Seine kontextsensitiven Funktionen bieten tiefe Einblicke in Identitäten, Organisationsrollen, Zugriffsrechte und Nutzung und stellen so die Durchsetzung angemessener Zugriffe mit den geringsten Privilegien sicher. Es ermöglicht Unternehmen außerdem, erhöhte Kontoaktionen mit detaillierten Protokollen zu verfolgen, um Benutzeraktivitäten zu überwachen und die Verantwortlichkeit sicherzustellen, und stellt klare Aufzeichnungen für Audits und Compliance bereit.

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